Kommentare unter freien Lizenzen

Kommentare bei WordPress unter freie Lizenz stellen

Kommentare auf Websites unter freie Lizenz stellen? Warum nicht! Schließlich stecken in vielen Kommentaren spannende Inhalte, die auch an anderen Orten sinnvoll sein können. Wir* haben dafür eine kleine Erweiterung für WordPress gebaut.

So funktioniert es …

Mittels eines Plug-Ins wird ein normaler Kommentar wie folgt erweitert:

  1. Der Autor / die Autorin eines Kommentars kann beim Verfassen des Kommentars aus einer Liste von freien Lizenzen wählen, unter welcher Lizenz dieser Kommentartext stehen soll.
  2. Der / Die spätere Leser*in sieht dann beim veröffentlichten Kommentar, unter welcher Lizenz der Text weiterverwendet werden kann.
  3. So einfach ist das!

*Das Plugin „Kommentar-Lizenzerweiterung“ wurde konzipiert und finanziert von der Agentur J&K – Jöran und Konsorten und mit Unterstützung von Nova Web umgesetzt.

Zum Testen aus User-Perspektive kann man übrigens unter diesem Artikel einfach einen Kommentar schreiben.

Die Lizenzen

Die formalen Lizenzen zu den Kürzeln finden sich über folgende Links. Eine allgemeine Einführung zu freien Lizenzen für Open Educational Resources gibt es bei OERinfo.

 

Plug In für WordPress

Das Plugin „Kommentar-Lizenzerweiterung“ für WordPress funktioniert nur in Abhängigkeit von dem Plugin „Advanced Custom Fields“. Dieses sollte also im Vorfeld installiert sein (hier). Anschließend kann das eigentliche Plugin zur Lizenzerweiterung installiert werden. Nachdem es hier heruntergeladen wurde, kann die ZIP-Datei einfach per Drag and Drop über die „Plugin hochladen“-Funktion von WordPress installiert werden. Ein weitere Konfiguration der beiden Plugins ist nicht notwendig.

Das Plugin „Kommentar-Lizenzerweiterung“ steht unter der Lizenz: MIT License.

Der Link zum GitHub-Repository des Plugins befindet sich hier.

7 Gedanken zu „Kommentare unter freien Lizenzen

  1. So sieht ein Kommentar aus, der nur aus Testgründen geschrieben wird. Er hat kaum nennenswerte Inhalte. (Urheberrechts-Nerds würden sich fragen, ob der kurze Text überhaupt kreative Leistung genug ist, um einen Schutzanspruch zu begründen. Denn kurze Texte haben in den seltensten Fällen genug schöpferische Leistung in sich, um überhaupt schutzfähig zu sein. Und in diesen Fällen sollte man eigentlich auch keine freie Lizenz vergeben. Wenn man unsicher ist, kann man die CC0 wählen, dann wissen alle, dass sie mit dem Text machen können, was sie wollen.)

  2. Für Lizenznerds: Die Namensnennung wird einfach über den Namen gewählt, den man sich beim Kommentieren selbst gibt.

  3. Gibt es den Quelltext irgendwo in einem Repository (github, gitlab, bitbucket, …), wo ich daran arbeiten und dann Verbesserungsvorschläge als Pull Request einreichen kann? Ich sehe nach einem schnellen Überfliegen spontan mindestens folgende Potenziale:

    – Code an die Stilvorgaben von WordPress anpassen
    – Code übersetzbar machen statt Textbausteine fest in Deutsch hineinzuschreiben
    – Schauen, was das AC-Plugin mit der Funktion „acf_add_local_field_group“ macht; eine Eigenschaft namens „key“ mit einem kryptischen Wert fest zu belegen, lässt mich zumindest stutzen, aber vermutlich wird nur ein eindeutiger Wert zum Identifizieren der Felder/für die Stylesheets erwartet.
    – Lizenzen ggf. konfigurierbar machen statt fest in den Quelltext reinzuschreiben.
    – Lizenzvorgabe ggf. konfigurierbar machen statt als Vorgabe „CC BY“ zu setzen.
    – Link zur Hintergrundseite konfigurierbar machen (für eigene Erklärungen oder bei Nutzung in einem anderen Sprachraum) statt fest in den Quelltext zu schreiben

  4. Auch wenn das jetzt ein blöder Vergleich ist, aber irgendwie erinnert mich diese Kommentarlizenzierungsoption an einen „Kommentarspendeausweis“, wobei hier auch noch die Nutzung meiner Spende spezifizierbar ist. Das meine ich gar nicht negativ, die Idee ist gar nicht schlecht, zumal ja die Voreinstellung auf CC-BY bedingt, dass man sich – „Opt-out“ – bewusst für ein Nicht-Spenden entscheiden muss. Das ist gut – und wünschte man sich auch für andere Orte und Gelegenheiten (warum nicht eine Fotografier-App, die jedes Foto automatisch mit CC-BY-Lizenz versieht, gleichwohl aber weitere Lizenzen anbietet, bis hin zum „©“, sprich keiner Freigabe?)
    Komplex oder auch amüsant könnte es werden, wenn bei einem Kommentar-Thread unterschiedlich lizenzierte Kommentare zitiert werden und dann die Lizenzen jedes Kommentars irgendwie mitgeschleppt werden müssen und manche Kombinationen an sich gar nicht gehen …
    Vermutlich ist die Freigabe-Option für Kommentare besonders hilfreich in Fachforen, wenn Expert*innen sich so profund, gescheit oder witzig austauschen, dass man das am liebsten übernehmen, sprich „nachnutzen“ will – geht dann ja.
    Aber wehe, ein frei lizenzierter Kommentar enthält Passagen, die nicht freigegeben sind, dies aber nicht gekennzeichnet oder diese nicht als „Zitat“ markiert sind, dann … naja, wisst ihr ja 😉

  5. @Oliver, guter Punkt! Ich spreche mal mit Nova, dass wir das repositorisieren. Jöran

  6. @Henry, der Vergleich mit der Organspende ist spannend. Wir hatten tatsächlich eine ähnliche Frage, als wir nach dem default gesucht haben, opt-in oder opt-out. Und falls opt-out, aus was dann … CC BY war für mich der Kompromiss.

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